Session: Santa Claus

Was tun wenn Weihnachten 2005 vor der Tür steht und man noch schnell in einem Unternehmen die Umsätze ankurbeln möchte? Richtig – man startet eine kleine Werbekampange! Logischerweise sollte dann natürlich auch der Weihnachtsmann – und in einer von Anglismen geprägten Welt sprich – der “Santa Claus” – im Mittelpunkt stehen.

Da der weißbärtige, ältere Herr jedoch besonders in der Vorweihnachtszeit sich leider nicht für ein Shooting bereit erklären wollte und zudem noch exorbitante Honorarforderungen stellte, musste ein Ersatz her. Nun hätte ich natürlich hergehen können und viel Geld für ein Modell ausgeben können. Aber warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?! Und das Gute fand sich direkt vor meiner Nase in Form meines Vertriebsleiters, der zugegebener maßen ein toller Typ mit einer ausgeprägten exhibitionistischen Ader und für jeden Quatsch zu haben war und auch noch ist…

Aber wo und wie jetzt das Shooting durchführen? Ins Studio gehen? Nein! Wenn man im Unternehmen (wie gesagt, damals war ich noch Angestellter und die Fotografie war “nur” ein Nebenjob) schon eine große Lager- bzw. Produktionshalle hat – warum diese dann nicht auch nutzen? Nur das Licht und der Hintergrund waren ein Problem, das jedoch fix gelöst wurde. Ein Hintergrundkarton war schnell bei Foto Wüstefeld für relativ kleines Geld gefunden und auch die Aufhängung war kein Problem. Man muss halt nur das nutzen was eh schon vorhanden ist – in diesem Fall waren es eben ein paar Leitern. Mit etwas Kreativität und Improvisation kann man eine Menge Geld sparen und man muss nicht immer gleich alles kaufen – denn das Zeug ist teuer!

Aber woher das Licht? Auch kein Problem, denn Studiolicht kann man auch bequem mieten. Besonders wenn es nur vereinzelt zum Einsatz kommt, lohnt sich ein Kauf in der Regel nicht. Bleib noch das Kostüm. Und hier ist es schon erstaunlich was einige Leute so in ihren Kleiderschränken haben 😉 Mehr muss ich wohl glaube ich nicht sagen…

Also: nach der Arbeit alles schnell aufgebaut und los ging das “Santa Claus-Shooting”…

Das Lichtsetup war denkbar einfach (einfach zwei 1.000 Watt Dauerlichtlampen mit einem Durchlichtschirm als Diffusor) – hatte ich doch damals auch noch absolut keinen blassen Schimmer von Studioblitzen, richtiger Ausleuchtung, geschweige denn vom Einsatz von Lichtformern aller Art.

Da die Bilder im Anschluss sowieso freigestellt werden sollten war es damals auch alles halb so schlimm. Heute weis ich, dass ich mir etliche Stunden mit Photoshop hätte sparen können, wenn ich mich mehr um das Licht gekümmert hätte… Aber man(n) lernt ja immer was dazu…

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