Reportageportraits

Motiviert durch eine Frage im Wenige ist jedoch extrem wichtig!

Bei dieser Art von Aufnahmen wird meistens ein Aufsteckblitz verwendet. Da dieser oberhalb der Kamera sitzt ist zwingend darauf zu achten, die Kamera im Querformat zu halten. Tut man dies nicht und hat auch keinen entsprechenden Blitzhalter, würde sich der Blitz beim Hochformat seitlich von der Kamera befinden und produziert dort selber störende Schatten (siehe Bild 1). Diese Bilder will eigentlich heute niemand mehr sehen – geschweige denn veröffentlichen oder drucken!

Also entweder besorgt man sich einen solchen “Blitzhalter”, oder man fotografiert nur im Querformat.

Bei dieser Art von Aufträgen hbe ich mit angewöhnt immer immer mit einer fest eingestellten Blende zu arbeiten (Verschlusszeit und ISO kann die Kamera bestimmen). Im Gegensatz zu den diversen Programmautomatiken (z.B. Einstellung “P”) hat dies den entscheidenden Vorteil, dass so das Umgebungslicht in die Aufnahme mit einfließen kann und die Bilder natürlicher und nicht überblitzt wirken (gute und schlechte Beispiele zeigen die Bilder).

Ein guter Wert bei normal beleuchteten Innenräumen ist hierbei Blende f/5.6. Wie stark dann die Scene aufgehellt wird, kann man dann guten Gewissens die Blitzautomatik (Aufhellblitz) entscheiden lassen.

Hinweis: selbst wenn die Kamera eine Verschlusszeit von 1/10sec o.ä. anzeigen sollte, braucht man sich um die Verschlusszeit nicht wirklich zu kümmern oder Sorgen zu machen. Durch die extrem kurze Abbrenndauer des Blitzes frieret dieser jegliche Bewegungen ein und es kommt nicht zu Bewegungsunschärfen. Die Bilder wirken natürlich und der Hintergrund wird leicht unscharf und lenkt somit nicht vom Hauptmotiv ab.

Bleibt noch die Frage ob und wie der Blitzkopf geneigt werden soll (indirekt über die Decke blitzen). Wenn die Decke sehr niedrig ist kann man den Blitzkopf auch schon mal mit 45° – 90° nach oben richten und so indirekt blitzen. Ansonsten blitze ich immer direkt. Aber warum eigentlich?

Gerade wenn man wenig Zeit hat, hat das indirekte Blitzen über die Decke oder eine Wand immer etwas mit Glück zu tun, da man i.d.R. nicht die Zeit hat die Winkel optimal zu “berechnen” oder großartig viel Zeit alles auszuprobieren. Steht man zu nahe kommt es vor, dass der Kopf und der Oberkörper der Person richtig belichtet werden aber das Bild nach unten hin immer dunkler wird. Steht man zu weit weg, wird irgendetwas anderes beleuchtet – nur nicht der eigentliche Hauptakteur, den man eigentlich fotografieren wollte. Erfahrung spielt hier natürlich auch eine sehr große Rolle!

Zum Schluss bleibt dann nur noch die Frage, ob man einen Diffusor benutzen soll oder nicht. Die eigentliche Aufgabe des Diffusors ist, das Licht weicher zu machen und somit Schatten abzumildern. Sinnvoll ist er besonders dann, wenn man sehr nah an der zu fotografierenden Person steht oder besagte Person sich sehr nah vor einer Wand (Schlagschatten) befindet. Letztendlich ist es dann jedoch eher eine Geschmacksfrage. Als Fotograf sollte sich aber bewusst sein, dass so ein Diffusor jede Menge Licht schluckt und somit die Blitzakkus ziemlich belastet (höhere Blitzleistung und längere Aufladezeiten).

Bildgestaltung

Bei der Bildgestaltung ist man leider ziemlich eingeschränkt. In erster Linie geht es ja darum den “Redner” abzulichten. Selbstverständlich kann man hier verschiedene Positionen (rechts, links, frontal) ausprobieren. Persönlich versuche ich die Person auch nicht immer in der Bildmitte zu fotografieren, sondern etwas versetzt und den Hintergrund (Logo, Schriftzug etc.) mit auf das Bild zu bekommen.

Spätere Betrachter können dann die Person auch gleich mit einer entsprechenden Veranstaltung assoziieren. Netter Nebeneffekt: die Bilder wirken dann vielleicht auch nicht mehr ganz so langweilig…

Abschließender Hinweis

All das oben Geschriebene (Blende usw.) kann man übrigens auch sehr gut bei “Partybildern” anwenden. Der Blitz sorgt dann dafür, dass die fotografierten Personen scharf und hell abgebildet werden, während noch genügend Licht vom Hintergrund einfällt und somit die Bildstimmung positiv beeinflusst. Die Atmosphäre bleibt somit erhalten.

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