Studiotechnik für kleines Geld

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Heute möchte ich mal eine kleine Lanze für “Billigblitze” brechen. Doch zuvor erst einmal das wieso, weshalb und warum. Vor ca. einem halben Jahr habe ich mich dazu entschlossen mir endlich mal eine kleine Blitzanlage zu zulegen. Eigentlich miete ich mir immer ein Studio in meiner Nähe und kann dort mit einer wunderschönen Hensel-Blitzanlage mit vielen tausend Watt arbeiten. Aber ich wollte unbedingt auch kleinere Sachen mal so auf die Schnelle machen können, ohne mir jedes Mal über die Verfügbarkeit des Studios und die Logistik Gedanken machen zu müssen. Also was kaufen?

Nachdem ich mir einen kleinen Überblick verschafft hatte, musste ich feststellen, dass es eigentlich nur zwei Lager gab: die richtig “guten und teuren” Blitzanlagen a´la Hensel und Richter oder aber die “Chinaware”, a´la Walimex. Die erst genannten waren mir einfach zu teuer (ca. 1.000€ pro Blitzkopf) und bei den Anderen hieß es immer. “lass bloß die Finger davon. Die taugen nichts und die Qualität ist schlecht” etc. (siehe auch in diversen Foren) Eine super Ausgangssituation…

Also weiter suchen! Schließlich habe ich mich für die preiswerte Version von Proxistar entschieden. Ich dachte und denke mir, dass es für die kleinen geplanten Sachen ausreichen sollte. Bestellt habe ich mir dann also zwei 300Ws Blitzköpfe mit einer 60×90 Softbox, ein 90cm  “Schirmchen-Set” sowie einen Snoot.

Ansicht von hinten mit SchalternSeitenansichtBlick auf die Blitzröhre und das Einstelllicht

Jetzt hieß es auf den Postboten warten. Als dieser dann kam, lieferte er mehrere große Kartons ab und die Spannung beim Auspacken stieg von Augenblick zu Augenblick. Das erste Mal richtig positiv überrascht war ich, als ich den ersten Blitzkopf in den Händen hielt. Die Teile machten auf den ersten Blick einen soliden und gut verarbeiteten Eindruck. Es klapperte und wackelte nichts, die Blitzröhren waren gesteckt, so dass man sie leicht austauschen kann, und die Bedienelemente waren auch da wo ich sie erwartete. Einzig die Softbox zusammenzubauen war etwas sehr mühselig.

Jetzt ging es ans Testen. Zweite Überraschung – der Lüfter ist richtig schön leise und stört somit auch bei längerem Arbeiten nicht. Außerdem kann man das Einstelllicht mit 150W Leistung auch wirklich als ein Solches bezeichnen. Ich könnte jetzt so weiter schreiben, aber ich denke, dass eine kleine “Vorteilsliste” etwas übersichtlicher ist.

Also die Vorteile:

  • stabiles Aluminiumgehäuse mit großen und griffigen Schaltern
  • Blitzröhre ist gesteckt!!!
  • schnelle Blitzfolgezeiten unter 1 sec bei voller Leistung
  • Blitzleistung regelbar von 1/1 – 1/32
  • akustisches und optisches Bereitschaftssignal (auch ausschaltbar)
  • Auslösung über Synchronkabel oder IR (auch ausschaltbar)
  • 150W Einstelllicht (lässt sich in zwei Helligkeitsstufen hinzu- oder aber ganz ausschalten)
  • Bowens Bajonett und somit die Möglichkeit jede Menge an Lichtformern von Fremdherstellern “anzuschließen”
  • relativ leiser Lüfter
  • konstante Farbtemperatur auch nach längeren Sessions

Wo Licht ist, ist aber auch Schatten und es gibt selbstverständlich einige Nachteile:

  • Blitz brennt ziemlich langsam ab (also keine schnellen Sachen, wie fallende Tropfen etc. fotografieren möglich)
  • es ist nicht ganz klar ob der Bereitschaftspiep nicht schon nach eventl. 70% der Wiederaufladung erfolgt (wie ich hier gelesen habe, dürfte er dies wohl nach DIN 19040, und ich hab so das Gefühl…)
  • Griff ist aus Plastik – noch habe ich zwar keinen Grund dafür, aber so richtig vertrauen tue ich dem Ding nicht wirklich
  • Hebel zum Arretieren der Neigung ist auch aus Plastik und besonders bei größeren Softboxen muss man den ziemlich stark anziehen, damit die ganze Sache nicht ins Kippen kommt. Dabei “knackte” er auch schon einmal verdächtig. Aber bis jetzt hält er noch und ist noch nicht gebrochen. Ich befürchte jedoch, dass dies nur noch eine Frage der Zeit ist…

Als Fazit kann ich sagen, dass ich den Kauf bis heute noch nicht bereut habe. Das Preis/Leistungs-Verhältnis ist meiner Meinung nach wirklich sehr gut und man sollte immer bedenken, dass ein Blitzkopf auch “nur” ca. 225€ kostet. Für dieses Geld bekommt man wirklich eine Menge an Leistung – aber auch an Qualität – geboten. Bis heute habe ich den Kauf jedenfalls noch nicht bereut.

Ausblick

Obwohl ich mit den Proxistars bis jetzt sehr zufrieden bin, überlege ich doch stark das System noch einmal zu wechseln. Dies liegt aber nicht an den Blitzen als Solches, sondern an meinen sich ändernden Fotografiegewohnheiten.

Da ich immer mehr “on Location” und im Freien arbeite, benötige ich ein mobiles Blitzsystem. Das geht zwar auch mit den Proxistars und z.B. einem Explorer XT, jedoch werde ich wohl auf Elinchrom und die Ranger Serie (über kurz oder lang) umsteigen.

3 responses to “Studiotechnik für kleines Geld”

  1. alex says:

    Hallo, wenn Sie auf Ranger umsteigen, würden Sie mir Ihr Proxistar günstig verkaufen wollen/können? Danke, aspia@web.de

  2. admin says:

    Hallo Daniel, bis jetzt habe ich es leider noch nicht geschafft mir einen zu zulegen. Statt des Porty habe ich mir erst einmal ein 400mm zulegen müssen/dürfen. Die Arbeit als Pressefotograf steht derzeit absolut an erster Stelle, so dass da leider nicht viel Zeit für das Studio bleibt.
    Das Thema bleibt aber aktuell für mich. Sobald ich einen habe, werde ich natürlich auch darüber berichten 🙂

  3. Daniel says:

    Der Artikel ist zwar schon a bissl älter, mich würde aber trotzdem interessieren, ob du mittlerweile nen Porty hast und wenn ja, welchen.